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Tierrettung International e.V. - Straßenhunde retten

Mittelmeerkrankheiten

In Deutschland sind MMK weitestgehend unbekannt bei Hunden. Nichts desto trotz kann sich auch ein in Deutschland geborener Hund mit einer MMK infizieren, wenn Sie ihn z.B. mit auf Reisen in ein südeuropäisches Land nehmen. Am häufigsten betroffen von MMK sind Hunde aus Frankreich (66%) Spanien-Andalusien (42%), Spanien-Mallorca (52%) und Italien/Sizilien (60%). Seltener in den anderen angrenzenden Mittelmeerregionen wie Portugal (20%) und Griechenland (22%). Jeder Hund, der von uns vermittelt wird, wird kurz vor seiner Ausreise einem Schnelltest (Snaptest) auf MMK unterzogen. Bei Welpen und Junghunden ist ein vollständiger Test nicht möglich.
Die Ergebnisse dieses Tests sind auf der letzten Seite im EU Pass eingetragen. Diese Tests in vorher z.B. in regelmäßigen Abständen durchführen zu lassen ist sehr kostenintensiv und können von den Tierschutzorganisationen nicht finanziert werden. Zudem kann es auch vorkommen, dass sich ein Hund erst kurz vor der Ausreise infiziert, die vorher nicht festgestellt worden wäre. Jede Tierschutzorganisation, die Hunde aus den Mittelmeerländern vermitteln, geht auf diese Weise vor. Deshalb können wir Ihnen bei Anfrage zu einem Hund auch noch keine Auskunft darüber geben, ob er sich mit einer MMK-Krankheit infiziert hat. Natürlich erhalten Sie aber sofort Informationen darüber, sollte ihr Hund mit einer Form von MMK infiziert sein. Die meisten MMK-Krankheiten sind i.d.R. gut zu behandeln, so dass ggf. nur die Ausreise Ihres neuen Hausgenossen verschoben werden muss. Daher hier einige Informationen zu den MMK-Krankheiten. Die Erläuterungen haben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind z.B. bei den Symptomen beispielhaft aufgeführt. Bei Interesse bietet das Internet hier ausführlichere Informationsmöglichkeiten.
Da sich ihr Hund aber auch infiziert haben könnte, nachdem der SNAP-Test erfolgt ist, empfehlen wir Ihnen, ca. 6 Monate nach Ankunft einen Bluttest bei Ihrem Tierarzt machen zu lassen.

Sie ist die schlimmste Form der Erkrankung und bei Ausbruch nicht heilbar. Die Krankheit ist ähnlich zu sehen wie ein Mensch der HIV-positiv ist. So lange die Krankheit nicht ausbricht, ist sie mit Tabletten gut im Griff zu halten. Ein vor Ausreise auf Leishmaniose positiv getesteter Hund darf von unserer Organisation aber nicht nach Deutschland vermittelt werden.

Leishmanien werden durch den Stich der weiblichen Sandmücke übertragen. Nur sie saugt Blut. Leishmanien vermehren sich in den weißen Blutkörperchen (Fresszellen) und damit hauptsächlich im Knochenmark und den inneren Organen wie Milz, Leber und Nieren. Die Symptome beim Hund sind sehr unterschiedlich. Dies kann sich durch Gewichtsverlust, allgemeiner Schwäche, Durchfall mit Erbrechen, verstärktem Krallenwachstum, Fellausfall und Ekzemen äußern.

Für den Menschen ist der Umgang mit einem Leishmaniose-Hund ungefährlich. Aber auch ein Mensch kann sich durch den Stich der Sandmücke mit Leishmaniose infizieren.

Überträger der Ehrlichiose ist die braune Hundezecke, die inzwischen vermehrt als „Urlaubsmitbringsel“ in Deutschland zu finden ist. Nach dem stich der braunen Hundezecke befallen die Bakterien die weißen Blutkörperchen und vermehren sich dann. Die Symptome beginnen schleichend. Der Hund zeigt Mattigkeit, verweigert die Futteraufnahme und in einem späteren Stadium ist mit Nasenbluten zu rechnen. Auch kann es dann zu Blut im Urin, Kot oder zu punktförmigen Blutungen der Schleimhäute kommen. Ehrlichiose ist gut behandelbar und heilbar. Eine unbehandelte Ehrlichiose wird mit zunehmendem Alter des Hundes in den meisten Fällen durch eine Niereninsuffizienz zum Tod führen. Eine Infektion beim Menschen ist als HME bekannt. Eine Übertragung von Hund zum Menschen ist unwahrscheinlich; durch direkten Blutkontakt aber denkbar.

Diese Krankheit wird durch die die Kuh-, Bunt- und Auwaldzecke übertragen und ist die gefürchtetste Krankheit bei Hunden in Frankreich. In einigen Regionen in Deutschland sind auch diese Zeckenarten inzwischen heimisch. Nutzen Sie daher bitte immer unbedingt ein Spot-On bei ihren Hunden. Zecken werden ab einer Außentemperatur von 7 Grad aktiv.

Etwa ein bis drei Wochen nach einem infektiösen Zeckenstich kann es zu Fieber beim Hund kommen. Auch dunkel gefärbter Urin kann auftreten. Weiterhin Fieberschübe, Mattigkeit, Gewichtsverlust Gelbsucht usw. Die Krankheit ist behandelbar und es geht für den Menschen keine Gefahr aus.

Auch diese Krankheit ist wie Leishmaniose nicht heilbar, aber mit entsprechenden Medikamenten kann ihr Haustier ein langes gutes Leben führen. Anaplasmose wird durch den Stich des Holzbocks übertragen, der ab einer Außentemperatur von ca. 10 Grad aktiv ist. In Deutschland ist diese Zeckenart das ganze Jahr über anzutreffen. Symptome beim Hund sind meist sehr unspezifisch, wie z.B. Fieber, Durchfall, Gewichtsverlust, Erbrechen, Lahmheit in Folge von Gelenkentzündungen. Eine Infektion beim Menschen ist als HGE bekannt. Eine Übertragung von Hund zum Menschen ist unwahrscheinlich; bei direktem Blutkontakt aber denkbar. Nutzen sie auch hier zur Prävention ein Spot-On.

Diese Erkrankung ist noch recht neu und gelangt nicht durch den Stich der Zecke in den Hund, sondern durch Zerbeißen und Verschlucken der ganzen Zecke. Im Darm angekommen bohren sich die Hepatozoen durch die Darmwand und gelangen über den Blutkreislauf in die Organe des Hundes und schließlich werden auch die weißen Blutkörperchen befallen. Die Erkrankung wird wie bei der Ehrlichiose behandelt. Symptome variieren auch hier sehr stark von Fieber über Blutarmut, Abmagerung, Nasen- und Augenausfluss. Bei einer massiven unbehandelten Infektion sterben die Hunde infolge von Organschädigungen. Für den Menschen besteht keine Gefahr.

Die bekannteste Filarienart beim Hund ist der Herzwurm. Aber der Wurm kann sich auch im Bindegewebe, in der Haut oder verschiedenen Organen ansiedeln. Die Würmer werden als winzige Larven von Flöhen, Zecken oder Mücken ins Blut übertragen. Nach einer etwa 6 Monate langen Wanderung erreichen die Filarien z.B. das Herz. Bei den meisten Hunden sind keine Symptome sichtbar. Die Krankheit ist durch eine Tablettenkur komplett heilbar. Die Tabletten werden in bestimmten Abständen 4-6 Wochen lang gegeben. Die Filarienart des Hautwurms ist auch für den Menschen gefährlich; nicht aber die des Herzwurms. Präventiv sollte auch hier ein Spot-On mit dem Wirkstoff Moxidectin genutzt werden.

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